Lieber Fabian: Jein. Es kommt darauf an. Das Wichtigste ist, dass du auf deinen Körper hörst. Wenn er dir signalisiert, dass es zu viel ist, dann solltest du einen Gang zurückschalten. Jede/r Rheumabetroffene/r reagiert individuell, da auch die Facetten der Erkrankung und die damit verbundenen Schmerzen unterschiedlich sind.
Es kann gut sein, dass du aufgrund der Gelenkschmerzen die Sportart wechseln musst. Aber so lernst du auch Neues kennen. Als es mir schwerer fiel, meine übliche Joggingrunde zu laufen, habe ich mich spontan für einen Crawl-Kurs angemeldet. Es war eine tolle Erfahrung, und die Leichtigkeit im Wasser entlastet nicht nur die Gelenke, sondern wirkt sich auch positiv auf das Gemüt aus.
Probier verschiedene Sportarten aus und du wirst schnell feststellen, welche dir und deinem Körper guttun. Seit gut zwei Jahren habe ich den Kraftsport für mich entdeckt. Obwohl ich mich zuerst jahrelang gegen diese Fitnessstudios gewehrt habe, da mir Bewegung in der Natur viel eher zusagt, wagte ich ein Probetraining. Und plötzlich machte es klick – ich finde es toll, die Muskeln zu stärken, Kraft zu gewinnen. Erst recht, wenn man weiss, dass es Momente gibt, in denen die Gelenke mal nicht mehr so wollen und einem im Stich lassen.
Klar, die morgendliche Steifigkeit und die gelegentlichen Gelenkschmerzen inklusive der Schübe habe ich immer noch. Und es gibt Tage, an denen ich keinen Sport machen kann. Aber den Fortschritt zu sehen und zu realisieren, dass man nach und nach stärker wird, gibt einem ein sehr gutes Gefühl. Deshalb schau dich um, melde dich für Kurse an!
Vielleicht ist auch Yoga oder Pilates etwas für dich. Oder einfach häufige Spaziergänge an der frischen Luft, in der Natur. Vielleicht wirst du nach der Bewegung etwas schmerzende Füsse haben, aber wenn es dir nachher gefühlsmässig bessergeht und du glücklicher bist, dann hat es sich doch schon gelohnt.
Liebe Sophie, deck deinen täglichen Vitalstoffbedarf mit einer ausgewogenen, mikronährstoffreichen Ernährung! Auf deinen Speisezettel gehören viel Gemüse und Früchte, Vollkornprodukte und Milchprodukte. Manche Betroffene machen gute Erfahrungen mit grünen Smoothies zum Frühstück. Sie führen dem Körper in hoher Konzentration viele Mineralien zu.
Fleisch solltest du wegen der entzündungsfördernden Arachidonsäure nur wenig essen. Wichtig ist auch eine genügende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, Tee oder verdünnten (!) Fruchtsäften.
Mehr zum Thema Ernährung bei entzündlichem Rheuma findest du im Blog der Rheumaliga Schweiz. Besonders einen Überblick über die wichtigsten Ernährungsstudien sowie eine Einführung in die mediterrane Ernährung, unter besonderer Berücksichtigung der traditionellen kretischen Ernährungsweise (Cretan diet).