Erfahrungen bei der Arbeit

Meine Lehre im Altersheim begann voller Hoffnung, doch schon nach einem halben Jahr hatte ich explosionsartig im ganzen Körper extreme Schmerzen. Mein linkes Handgelenk und das rechte Knie waren geschwollen und heiss. Mein Handgelenk konnte ich plötzlich nur noch zu 10% bewegen. Die Pflege der älteren Menschen bereitete mir immer mehr Mühe. Der Körper brauchte immer mehr Erholungszeit, und ich war nach jedem Arbeitstag extrem erschöpft.

Als meine Diagnose Rheumatoide Arthritis feststand und ich es meinen Vorgesetzten mitteilte,wurde mir nahegelegt, die Lehre abzubrechen. Als ich dies ablehnte, wurde mir der Alltag im Betrieb mit Schikanen sehr schwer gemacht. Ich bestand trotz den schweren Bedingungen die Lehre mit Bravour.

Durch die IV konnte ich danach eine Umschulung/Lehre als Detailhandelsassistentin in einem geschützten Betrieb beginnen. Dort wurde auf meinen angeschlagenen Körper Rücksicht genommen. Die Vorgesetzten waren sehr verständnisvoll, haben mich sehr unterstützt und hatten immer ein offenes Ohr. Für die Lehre zur Detailhandelsfachfrau bewarb ich mich in einem normalen Betrieb sprich im offenen Arbeitsmarkt. Als ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, zog ich alle meine Schienen und Bandagen an, damit man sofort sah, dass mit mir etwas nicht stimmte. Es wurden viel Fragen über meine Krankheit gestellt, die ich alle sehr offen und ehrlich beantwortete. Durch diese Offenheit bekam ich die Lehrstelle. Die 2 Jahre waren sehr hart und haben mich oft an meine körperliche Grenzen gebracht, aber es wurde wenn möglich auf meinen angeschlagenen Körper Rücksicht genommen.

Die drei Ausbildungen waren eine gute Erfahrung für mich, denn es hat mir die Grenze gezeigt was ich körperlich kann und was ich am besten anderen überlasse. Ich empfehle jede, offen mit dem Arbeitgeber über die Krankheit zu sprechen, es kommt besser an, bringt einen weiter, und es gibt immer eine Lösung.

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