Rheuma, in deinem Alter?

Bei meiner letzten Praktikumsstelle wurden meine Schmerzen ganz schlimm. Anfänglich wollte ich 100% arbeiten, doch war ich infolge der Krankheit gezwungen, das Pensum zu reduzieren. Die Vorgesetzten haben sich einverstanden erklärt und zeigten somit auch ein gewisses Verständnis für meine Situation.

Doch im Alltag haben sie dies bald wieder vergessen. Sie haben zwar zur Kenntnis genommen, dass ich Rheuma habe, aber gefühlsmässig konnten sie sich nicht vorstellen, dass auch ganz junge Menschen von dieser Krankheit betroffen sein können und was das wirklich bedeutet. Sie waren beispielsweise erstaunt, wenn ich infolge Medikamente schnell erschöpft war. Eine Grippe konnte ich mir kaum erlauben, da ich ja sowieso schon eine Spezialbehandlung erfuhr.

Das war für mich sehr stressig und unschön. Sprüche wie «Ach was, Rheuma? Das haben doch nur Alte!» oder «Meine Eltern haben auch Rheuma und arbeiten jeden Tag!» waren wie ein Schlag ins Gesicht. Sie gaben mir so das Gefühl, dass sie meine Krankheit und deren Auswirkungen nicht akzeptierten. Sie dachten, ich sei faul und nicht willig zu arbeiten. Es war für mich jeweils sehr schwierig, mit den Reaktionen der Mitmenschen umzugehen, vor allem von Vorgesetzten.

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